Eishaie oder Grönlandhaie werden in Kapstadt nicht gesichtet, sind aber wegen ihres Lebensalter für viele südafrikanische Meeresforscher eine Sensation. Da nur Schätzungen über das Alter vom Weissen Hai bestehen, überdenken viele Meeresforscher ihre alte Meinung, daß ein Great White Shark ein Alter von 60 bis 70 Jahren erreichen kann. Eishaie und Weisse Haie haben eine Gemeinsamkeit. Sie sind die größten bekannten Haiarten auf der Welt.
Grönlandhaie – ein Wunder der Natur – Informationen über Eishaie – Doku
Sollten die Forscher Recht haben, so könnten unsere heutigen lebenden Grönlandhaie mit ein wenig Phantasie den Wendepunkt in der Geschichte der Menschheit – die Entdeckung Amerikas, vielleicht bei ihrer Geburt erlebt haben. Auf jeden Fall lebten sie schon vor Jan van Riebeeck, der Kapstadt, die Mutterstadt von Südafrika, entdeckte. Sie überlebten zwei Weltkriege, die französische Revolution und viele Erfindungen, wie das Flugzeug, Auto oder Telefon. Wenn wir doch nur ihre Sprache verstehen könnten – wir würden soviel erfahren!
In neuesten Forschungsberichten gehen Meeresbiologen davon aus, daß Grönlandhaie (Pazifischer Schlafhai) zwischen 370 und 512 Jahre alt werden. Mit 150 Jahren und einer Größe von 4 Metern erreichen sie erst ihre Geschlechtsreife. Sie wachsen sehr langsam, genau 0,5 bis 1,1 cm im Jahr. Sie sind Kaltblüter und daher ist ihre Schwimmgeschwindigkeit auch sehr langsam.
Verwunderlich ist, daß sie mit einer Spitzengeschwindigkeit von 2,6 km/h sogar flinke Robben und schnelle Fische erbeuten. Im Vergleich kann der Weisse Hai eine Spitzengeschwindigkeit von 60 km/h bei einem Angriff erzielen.
Forscher nehmen an, daß der Grönlandhai schlafende Tiere über oder unter dem Wasser überrascht. Mit der obersten scharfen Zahnreihe kann er seine Beute erspiessen und mit der untersten Zahnreihe zerfleischt er mit Hilfe seiner Kopfbewegungen die Beutetiere. Bei Fischen geht man davon aus, daß er sie mit seinem geöffnetten Maul vielleicht ansaugt.
Steckbrief Grönlandhaie oder Eishaie – Somniosus microcephalus – ältestes Wirbeltier der Welt
– Wissenschaftlicher Name: Somniosus microcephalus- Grönlandhai – Pazifischer Schlafhai- englischer Name: Greenland Shark- Familie: Schlafhaie (Somniosidae)
– Klasse: Knorpelfische
-Unterklasse: Plattenkiemer
– Lebensraum: Tiefsee- Zweitgrösste Haiart – der Great White Shark ist der größte Hai auf unserem Planeten- Sichtungen: Nordpolarmeer, Nordatlantik. Es wurden schon Eishaie vor der Nordsee, Biskaya bis Portugal beobachtet. Auch wurden im nordamerikanischen Sankt-Lorenz-Strom (ca. 1.200 Kilometer lang) bei Tauchgängen Eishaie entdeckt.
– Größe: 4 bis 7,5 Meter Länge
bevorzugte Wassertemperaturen: von –0,6 bis 12 Grad Celsius
Besonderheiten: auf der Suche nach Futter schwimmt er auch Flußmündungen herauf, wo wärmere Temperaturen herrschen.
– Gewicht: 2,5 Tonnen
– Tauchtiefe: bis 2,2 km Tiefe
– Körperform: torpedoförmig
– Kopfform: zylindrisch und gemessen an seinem massiven Körper relativ klein
– Farbe seiner Haut: graubraun, schwarzbraun, grün bis olivgrün und ein Mix aus allen Farben und daher ein beliebtes Künstlermotiv.
– Erkennungsmerkmale: weisser Fleck am Maul
– Haut: ähnlich wie beim Weissen Hai hat er viele kleine scharfe Schuppenzähnchen. Kein Taucher fasst den Hai aus diesem Grunde an, da die Verletzungsgefahr sehr gross ist. Viele Fischer besohlten in frühenen Zeiten die Schuhe mit Haihaut, damit sie auf den Holzplanken der Schiffe nicht ausrutschen konnten.
Besonderheit: Die Haut vom Weibchen hat die doppelte Dicke.
Flossen:– Rückenflosse – sehr schmal und niedrig- Schwanzflosse – leicht asymmetrisch- Seitenflossen – relativ klein – Afterflosse: – keine
Zähne:
– obere Zahnreihe ca. 48 bis 52 spitze Zähne
– untere Zahnreihe ca. 50 bis 52 breite Schneide- und Backenzähne
Form der Zähne: – dreieckförmige Zähne – ähnlich wie der Weisse Hai – siehe Haizähne
Augen:– kleine Augen
Besonderheit der Augen:Die Hornhaut und Augenränder sind mit Ruderfußkrebsen (Parasiten) übersäht. Da der Lichteinfluß in der Tiefsee bei 500 Metern liegt, könnten die Ruderfußkrebse bei der Dunkelheit der Tiefsee als Köder für ihn arbeiten, da sie ‘‘kalt‘‘ leuchten. Unter dem Mikroskop betrachtet können sie kräftige Farben entwickeln. Mit dem bloßen Auge sehen sie eher farblos aus.
Eine andere These besagt, daß sie von den Krebsen nach einiger Zeit wegen der Parasiten erblinden könnten. Keine beider Thesen kann wissenschaftlich belegt werden. Grundsätzlich kann ein Eishai auch ohne Augenlicht in der Tiefsee überleben. Wie beim Weissen Hai reagiert er auf Schwingungen im Wasser und verfügt über einen ausgeprägten Geruchssinn.
– Paarung: bei der Paarung beisst das Männchen dem Weibchen in die Rückenflosse. Da das Weibchen eine sehr dicke Haihaut hat, macht es ihr anscheinend nicht viel aus.
– Schwimmgeschwindigkeit: 1,2 km in der Stunde – pro Sekunde ca. 34 cm
– Spitzengeschwindigkeit: 2,6 km/h
– Geschlechtsfähigkeit: nach ca. 150 bis 175 Jahren
– Fortpflanzung: Ei-lebend-gebärend- Junge: ca. 10 Junghaie- Größe der Jungen bei der Geburt: ca. 40 cm lang
– Beste Beobachtungszeit: Winterzeit der arktischen Regionen – nur in dieser Zeit hält er sich in flachen Gewässern auf.
– Ernährung: Robben, Fische, kleinere Narwale, Krustentiere, Tintenfische und Aas- Besonderheit: In dem Magen von einem Eishai wurden Überreste von einem kleineren Eisbären gefunden! Ob er ihn als Aas gefressen oder selbst erbeutet hat ist leider nicht bekannt. Er ist auf jeden Fall in der Lage Packeis zu durchbrechen und kann somit Robben oder Vögel durch den Überraschungseffekt erbeuten. Weiter wurden in den Mägen der Haie auch Überreste von einem Elch und Rentier (Karibu) gefunden.- Feinde: Menschen, Pottwale und vielleicht Orcas (Schwertwale – Orcinus orca)
– Nahrungskonkurrenz: Grönlandwale- Altersbestimmung: Radiokarbonmethode mit Hilfe von Proteinen in den Augenlinsen. Die Genauigkeit der Altersbestimmung liegt bei +-0 hundertzwanzig Jahre. Weiter untersuchen Forscher das Alter von Meerestieren durch Spuren der atomaren Strahlung in ihren Geweben zu finden. Viele atmosphärische Tests wurden in den 1950er Jahren von thermonuklearen Waffen (eine Weiterentwicklung der Atombombe) ohne Rücksicht auf Verluste in den Tiefen der Meere getestet.
Fleisch:– Das Fleisch von Grönlandhaien ist extrem giftig und enthält große Mengen an Trimethylaminoxid (TMAO), wenn man es frisch essen würde. Es hilft den Meerestieren als Frostschutzmittel und um den osmotischen Druck bei ihren Tauchgängen zu regulieren. Fischer essen das Fleisch trotzdem, weil sie es besonders behandeln. So wird es mehrfach in Bodenlöchern eingefroren und aufgetaut. Danach für einige Monate in luftdurchlässigen Holzkisten getrocknet und vor dem Verzehr in Würfel geschnitten. Das Endprodukt ist die Spezialität Hákarl. Oftmals wird es mit dem isländischen Schnaps Brennivín serviert. Weiter wird aus dem Produkt auch Hundefutter hergestellt. In Grönland und Norwegen wurde der Hai in der Vergangenheit nur wegen der Leber gejagt.
Rote Liste:– potenziell gefährdet
Besonderheit:Grönländische Fischer töteten in den 60er Jahren bis zu 50.000 Eishaie im Jahr. Die Anzahl der gefangenen Haie muss die Millionengrenze überschritten haben.
Die am Nordatlantik und im Nordpolarmeer beheimate Haiart ist wegen der Überfischerung der Meere in seinen Beständen stark gefährdet. Die neuartigen Grundschleppnetze der modernen Fischerboote sind neben der Verschmutzung der Weltmeere das größte Problem. Die Wahrscheinlichkeit ist sehr hoch, daß er vor seiner Geschlechtsreife gefangen wird und sich dadurch nicht fortpflanzen kann.
Der ansteigende Meeresspiegel, schmelzendes Eis und die Industrialisierung der arktischen Regionen (Bodenschätze wie Öl und Gas) machen vielen Wissenschaltern große und berechtigte Sorgen.
Besonders der erhöhte Schiffsverkehr verursacht für die sensiblen Meeresbewohner einen Höllenlärm. Die Schäden an unseren Ökosystemen werden durch die Gier der Industrienationen viel größer und der Lebensraum der Giganten der Meere immer kleiner. Ein halbes Jahrtausend Lebenszeit und wir Menschen vernichten den Lebensraum von Eishaien und anderen Meeresbewohnern binnen weiniger Jahrzehnte! Wieviel Leben sich unter dem Polareis befindet zeigt folgendes Video.
Das deutsche Forschungsschiff ‘‘Polarstern‘‘ hat einen neuentwickelten Tauchroberter von der NASA getestet. Dabei entstanden sensationelle Bilder & Videos von der Unterwasserwelt. Hätte man in der Südsee getaucht, so wären die Aufnahmen von Korallen und Seesternen normal gewesen, jedoch nicht im Polarmeer. Sollte sich das Ökosystem am Nordpol weiter so rasant verändern, dann werden viele der neuentdeckten Wassertiere schnell sterben. Das Polarmeer hat sich in den letzten 35 Jahren stark verändert und fast 50 % der Eisberge sind durch die Erderwärmung schon geschmolzen. Wissenschaftler erwarten einen Anstieg des Meerespiegel in den nächsten 200 Jahren von einen bis drei Metern. Die Eisflächen schmelzen jetzt schon schneller als erwartet und in 20 Jahren könnten ganze Küstenabschnitte ins Meer versinken. Inselstaaten wie Singapur oder die Großstadt Tokio werden von der Landkarte verschwinden. Besonders der US-Bundesstaat Florida kann mit starken Überflutungen rechnen. Über 150 Millionen Menschen, viele von ihnen im asiatischen Raum, leben einen Meter über den Meeresspiegel und eine neue Völkerwanderung mit unvorstellbaren Dimensionen kann und wird entstehen. Die Ozeane sind seit 1992 um ca. 7.6 cm und teilweise sogar um 23 cm gestiegen. Sollten die Eisflächen zusammen brechen, so kann der Meerespiegel schneller steigen, wie wir es uns vorstellen können.
Ähnliche Probleme werden auch vor der Küste von Südafrika entstehen und auch der Great White Shark, wird nur mit Glück die nächsten 50 Jahre vor den Toren von Kapstadt überleben, falls nicht weitere Schutzzonen eingerichtet werden und sich die Erderwärmung verringert.
Falls Sie Interesse haben die Grossen Weissen Haie in Kapstadt zu erforschen, können wir Ihnen das Käfigtauchen in Gansbaai anbieten. Unsere Kapstadt Hai Touren verlaufen in die Region Overberg, die ca. 2 Autostunden von Kapstadt liegt.
Wir freuen uns auf Ihre Anfrage.
Ihr Kapstadt Hai Touren Team
PS: Leider haben wir schlechte Fotos von Eishaien. Über eine Zusendung von Bildern würden wir uns sehr freuen!